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Mein Ausscheiden aus der HOSI Wien

Veröffentlicht am 25. April 2019

Mein Ausscheiden aus der HOSI Wien im Mai 2018 war nicht freiwillig. Eigentlich wurde ich auf ziemlich fiese Art aus der Vereinsarbeit hinausgemobbt – eine klassische Intrige, zu der sich eine Mehrheit der VorstandskollegInnen sogar auf einer eigenen WhatsApp-Gruppe verabredet hatte. Die näheren Hintergründe erzählt CHRISTIAN HÖGL, der im März 2018 seine Funktion als Obmann zurückgelegt hatte, in seiner Video-Botschaft an die Generalversammlung am 5. Mai 2018, an der er nicht mehr persönlich teilnahm:

Der Text seiner Botschaft findet sich auch hier.

Der Vorstandsbeschluss zum Gendern, den Christian darin erwähnt und der ihn zum Rücktritt veranlasste, war übrigens statutenwidrig, denn ein fast wortidenter Antrag fand auf der Generalversammlung 2016 keine Mehrheit (damals ging es nicht um Vienna Pride und EuroPride, sondern um die Arbeitsgruppe queerconnexion).

 

Es versteht sich von selbst, dass der Vorstand nicht einfach eine Sache beschließen kann, die zuvor von der Generalversammlung (GV), dem höchsten Vereinsorgan, abgelehnt worden war. Im übrigen hatte bereits die GV 1989 den Beschluss gefasst, stets die männlichen und die weiblichen Formen zu verwenden und mit dem Binnen-I zu gendern. Auf jeden Fall hätte eine neue offizielle Form des Genderns nur die GV beschließen können – und nicht der Vorstand.

Wie Christian in seiner Botschaft erwähnt, hatte ich mich vorstandsintern furchtbar darüber aufgeregt, wie ihn einige Vorstandsmitglieder nach seinem Rücktritt behandelt hatten. Mit fadenscheinigen und bizarren Anwürfen wollte mich dann eine Mehrheit des Vorstands in der April-Sitzung zum Rücktritt als Generalsekretär zwingen, was ich jedoch ablehnte, da ich mir keiner Schuld bewusst war. Also wurde ich vom Vorstand in dieser Sitzung als Generalsekretär abgesetzt. Christians Appelle an die GV verhallten ungehört, es kam zu keiner Beilegung des Konflikts bzw. „Versöhnung“. Christian nahm daraufhin die ihm auf der GV verliehene Ehrenpräsidentschaft nicht an. Christian und ich sind in der Folge aus der HOSI Wien ausgetreten.

Gut, eine Mehrheit hat demokratisch entschieden. Das ist zu akzeptieren. Natürlich war ich gekränkt, aber robust wie ich bin, habe ich mit diesem Kapitel meiner Lebensgeschichte dann auch gleich abgeschlossen und mich im Rest des Jahres 2018 verstärkt meiner Lieblingsbeschäftigung, dem Reisen, gewidmet (schon am Tag nach der GV flog ich, was schon lange geplant war, nach Portugal – zum Eurovision Song Contest).

Ich nahm zwar im Juni 2018 noch an einigen Veranstaltungen im Rahmen von Vienna Pride teil, etwa an den Empfängen in der US- sowie in der schwedischen Botschaft und auf dem Donauturm, und natürlich an der Regenbogenparade, aber ansonsten interessierte ich mich für die weitere Arbeit der HOSI Wien nur am Rande. Ursprünglich hatte ich überhaupt nicht vor, diese zu kommentieren, aber dann gab es doch einige Anlässe für eine Wortmeldung. 

 

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